Was sind Sketchnotes? Wie hilft Sketchnoting beim Vortrag? Antworten, Tipps und Tricks gibts beim Sketchnotes Workshop!
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sitzen in einem Meeting, ein Redner präsentiert eine dicht beschriebene Powerpoint. Während Sie die wichtigsten Aspekte notieren wollen, ist er nicht nur schon beim nächsten Argument, sondern auch auf der nächsten Folie. Abschreiben geht also auch nicht. Fazit: Sie sind abgelenkt, die Stichpunkte unvollständig – und jetzt haben Sie auch noch den Faden verloren.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

In Meetings und Vorträgen Notizen zu machen, die uns auch später noch weiterhelfen, ist gar nicht so einfach. Schließlich muss man sich gleichzeitig auf den Vortrag, die Präsentation und das Mitschreiben konzentrieren. Selbst wenn wir uns auf den Versuch beschränken, nur das allerwichtigste zu Papier zu bringen, stehen wir vor einer ziemlichen Herausforderung.

Zeit, was Neues zu probieren!

Vorhang auf für Sketchnotes, auch genannt: visuelle Notizen. Der Begriff setzt sich zusammen aus sketch (engl. Skizze) und note (engl. Mitschrift, Notiz). Es handelt sich dabei um eine Technik des Protokollierens, deren Ziel es ist, Informationen schon während des Hörens visuell umzusetzen. Zum Beispiel mit kleinen Zeichnungen, Diagrammen, Symbolen, Linien, Farben oder Schriftgestaltung. So unterstützt die rechte Gehirnhälfte mit ihren kreativen Fähigkeiten die analytische linke – Sie kommen merklich schneller zum Wesentlichen und Wichtigen des Vortrags.

Wer kringeln kann, kann auch sketchnoten

Welche visuellen Stilmittel Sie für Ihre Notizen wählen, liegt ganz bei Ihnen. Jeder Sketchnoter entwickelt seine eigene Stil- und Formensprache. Dabei gilt nur das Prinzip: Hauptsache es funktioniert für Sie. Ein großer Künstler müssen Sie übrigens nicht sein, um erfolgreich Sketchnotes anzufertigen. Solange Sie grundlegende Formen wie ein Dreieck, einen Kreis, ein Viereck und eine Linie zu Papier bekommen, steht Ihnen die große Welt der Sketchnotes offen.

Was sind Sketchnotes? Welche Stilmittel kann man beim Sketchnoting einsetzen?

Wie Sketchnotes uns auf die Sprünge helfen

Das Sprachzentrum des Gehirns ist nicht multitaskingfähig: Zu viel Input, und es ist schnell überfordert. Beim Mit„schreiben“ auf Visualisierung statt auf Verbalisierung zu setzen, hat also seine Vorteile. Dadurch werden nämlich verschiedene Bereiche des Gehirns angesprochen statt bloß die verbale Informationsverarbeitung. Das sorgt nicht nur dafür, dass mehr Kapazitäten zum Zuhören frei sind – sondern auch dafür, dass die Information gleich an verschiedenen Punkten verankert wird. Das Gehirn speichert den Input auf mehreren Ebenen langfristig ab: als Bild, als gesprochenes Wort, als visualisierte Struktur.

Mitzeichnen statt abschweifen

Gleichzeitig werden wir herausgefordert, uns kreativ zu betätigen. Dadurch sind wir während des Vortrags wesentlich engagierter und bleiben bei der Sache statt plötzlich im Kopf Einkaufslisten fürs Wochenende zu machen. Selbst wenn es mal etwas langatmiger wird: Solche Phasen können dafür genutzt werden, die Sketchnotes auszufeilen, zum Beispiel durch den Einsatz von Farbe oder Schattierungen.

Galopp-Sprung im Gedächtnis

Der Vorteil von Sketchnotes liegt also vor allem im Prozess: Schon während die Notizen entstehen, wird die Konzentration fokussiert und die Information auf vielfältige Weise im Gedächtnis gespeichert. Die grafische Darstellung erleichtert es übrigens auch, später wieder einzusteigen: Mit einem Blick können wir Struktur erfassen, Beziehungen zwischen Inhalten erkennen und uns die Information in Erinnerung rufen – also direkt zurück ins Thema „springen“.

Was sind Sketchnotes? Welche Sketchnoting Techniken gibt es?

Sketchnotes auf einen Blick

Fassen wir also zusammen – Sketchnotes bringen also eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich:

  • Struktur: Schon während des Zuhörens denken wir mit, strukturieren Informationen und heben wichtige Konzepte mit grafischen Mitteln hervor. Das bringt auch Struktur ins Verständnis und ins Gedächtnis.
  • Erinnerung: Durch die gedankliche und optische Verarbeitung speichern wir Inhalte auf verschiedenen Ebenen ab – als Text, Bild und Struktur. Dadurch können wir Inhalte besser erinnern und abrufen. Das erleichtert es, später wieder ins Thema einzusteigen.
  • Fokus: Unsere Skizzen konkurrieren kognitiv nicht mit Wörtern. Heißt: Das Sprachzentrum muss nicht zwischen Lesen/Schreiben und Zuhören entscheiden. Wir können also problemlos parallel zuhören und sketchen – dadurch sind unsere Notizen zum Schluss vollständiger.
  • Engagement: Und das Beste: Sketchnoting macht Spaß und fordert uns kreativ heraus. So bleiben wir gedanklich beim Thema.
TwitterLinkedIn